320 10. Route. [Route 10.]ʿAMMAN. Von Petragebracht.
Der
Gesammteindruck
ist
gewaltig;
was
auf
der
Scene
gesprochen
wird,
dringt
trefflich
bis
zur
obersten
Sitzreihe.
Das
Theater
war
auf
etwa
6000
Zuschauer
berechnet.
—
Schräg
vor
dem
Theater
r.
in
der
Biegung
des
Flusses
stehen
die
Ruinen
eines
kleinen
bedeckten
Theaters
oder
Odeums.
An
der
Front
desselben
sind
viele
Löcher
für
Klammern,
welche
Ornamente
hielten.
Ueber
der
Seitenthüre
ist
ein
Gesims
ange-
bracht,
auf
dem
sich
unter
anderm
die
Wölfin
mit
Romulus
und
Remus
findet.
Am
Bache
hinuntergehend,
kommen
wir
zu
der
Ruine
einer
Mühle.
Die
Ufer
des
Baches
sind
auf
eine
Strecke
von
circa
300m
mit
schönen
römischen
Das
Wasser
kann
mit
Hülfe
der
darin
liegenden
Steinblöcke
leicht
über-
schritten
werden.
Wo
der
Hügel
nahe
an
den
Fluss
herantritt
und
jen-
seits
ein
trockenes
Bachbett
herunterläuft,
sind
auf
dem
rechten
Ufer
Ueber-
reste
von
Thermen:
besonders
eine
schöne
Apsis,
mit
zwei
andern
Seiten-
apsiden
verbunden,
ist
erhalten;
an
den
Mauern
stehen
noch
Säulen,
aber
ohne
Capitäle,
aufrecht;
die
reich
verzierten
Nischen
liegen
sehr
hoch;
Löcher
für
Klammern
weisen
auf
einstige
Bronzeverzierungen
hin.
Jenseit
des
Bachbettes
sind
die
Reste
eines
arabischen
die
einer
Basilica.
Etwas
weiter
entfernt
sieht
man
Reste
einer
Moschee;
weiter
westlich
auf
der
l.
Seite
des
Flusses
liegt
ein
viereckiges
Ge-
bäude,
das
man
am
ehesten
für
ein
Grabmonument
halten
möchte.
An
den
Ecken
desselben
stehen
schöne
korinthische
Pilaster;
auch
die
Decke
des
Gemachs
ist
noch
theilweise
erhalten,
und
enthält
einige
Facetten-
verzierungen.
Hier
beginnt
die
Säulenreihe,
welche
die
Stadt
durchlief.
Am
Bachbett
weiter
aufwärts
gehend
findet
man
Mauern
von
alten
Tem-
peln;
weiter
oben
auf
dem
l.
Ufer
Ruinen
eines
umfangreichen
Baues.
Geht
man
an
den
Thermen
den
Fluss
entlang
abwärts,
so
sieht
man
bald
ein
Fragment
des
Quai’s;
l.
liegen
Reste
von
Wohngebäuden.
Eben-
falls
am
Flusse
weiter
unten
liegt
ein
schöner
Porticus;
hierauf
folgt
eine
gut
erhaltene
Brücke,
aus
einem
Bogen
bestehend.
Gegenüber
der
Brücke
scheint
ein
Tempel
gelegen
zu
haben;
Stufen
sind
noch
vorhanden,
und
die
Fenstergiebel
erinnern
an
Bʿalbek
(also
spätrömische
Säulenreihe
setzt
sich
im
Innern
der
Stadt
mit
dem
Flusse
gleichlaufend
fort
und
macht
hier
dem
Theater
gegenüber
eine
Biegung
gegen
ein
Thor
hin.
Die
Citadelle
von
ʿAmmân
liegt
auf
dem
nördlichen
Hügel,
der
gegen
SW.
eine
Ecke
bildet
und
gegen
O.
durch
einen
künstlichen
Graben
begrenzt
ist.
Das
Thor
befindet
sich
auf
der
Mitte
der
S.-Seite
der
Stadt
gegenüber.
Die
Umfassungsmauern
stehen
etwas
unter
dem
Kamm
des
Hügels
und
scheinen
nicht
weit
über
die
Spitze
desselben
hinaus
ge-
ragt
zu
haben;
sie
sind
dick
und
aus
grossen
Steinblöcken
ohne
allen
Cement
gefügt
und
machen
den
Eindruck
hohen
Alterthums.
—
Das
Innere
der
Festung
besteht
fast
nur
aus
formlosen
Ruinen.
Von
ʿAmmân
nach
ʿArâk
el-Emîr
(3
St.
20
Min.)
führt
der
Weg
auf
der
l.
Seite
des
Baches
zur
Quelle
aufwärts,
wo
einige
Reste
von
Gebäuden
liegen.
Ein
Aquäduct
führt
von
hier
Trinkwasser
nach
der
Stadt
(17
Min.).
Die
Menge
der
Dorfruinen
l.
und
r.
lässt
auf
die
frühere
reiche
Cultur
dieses
Landstriches
schliessen.
Zuerst
sieht
man
r.
Kasr
el-Melfûf
(Kohlschloss),
dann
l.
ʿAbdûn
(S.
318);
r.
Umm
ed-Deba;
dann
auf
dem
Plateau
1
St.
l.
Tabaka,
r.
Sueifîye;
weiter
l.
ed-Demên.
Nun
kommt
man
in
das
herrlich
bewaldete
und
grüne
Wâdi
esch-Schîta,
Regenthal.
R.
liegt
die
Ruine
Sâr,
dann
die
Quelle
ʿAin
el-Bahal.
Im
Ausgang
des
Thales
(1
St.)
steht
l.
eine
zerstörte
Mühle,
r.
eine
Ruine
el-Areme.
Von
hier
gelangt
man
in
1
St.
nach
ʿArâk
el-Emîr
(446m
ü.
M.).
Das
Thal
hat
hier
die
Form
eines
Amphitheaters,
die
niedrige
Höhe
der
Hügelreihe
ist
mit
Eichen
bewachsen.
Historisches.
Josephus
giebt
einen
weitläufigen
Bericht,
wie
der
Macca-
bäer
Ostjordanland
zurückzog
und
hier,
gegen
die
Araber
Burg
errichtete.
Die
Beschreibung
dieser
Bauten
und
Felsenhöhlen
passt
im
Grossen,
wenn
auch
nicht
im
Detail,
zu
den
heute
noch
sichtbaren